Infos
Kommentare
Fotos
Location
Resultate
Airflow Skateboards 2020 - Eventrückblick
News

UD Mag.. >>

Around the World.. >>

Balance Master.. >>

xxNEWSLETTER Subscription
 Seite 1./53>>

IGSA World Championships: COASH Tomils ( CH)
Datum: 17.07 - 22.07.2006
Disziplin:Downhill
Veranstalter:  LionInside
E-mail: clemens@bartlome.com
Homepage:www.chillonaswisshill.com


A Eventinfo:Es ist Samstag nacht, ca. halb elf. Ich habe gerade mein neues Airflow Downhill Brett fertig gemacht. Die Barfuss Testfahrt ist vielversprechend. Das Deck ist ein halbes Kilogramm leichter als mein Texaliumboard von 2004. Ach ja - Torsion ist in diesem Fall ein Fremdwort. Zurück zur Arbeit. Ich muss noch meine neuen Handschuhe verkleinern und ein paar neue GPS Schuh Befestigungen nähen. Die Nacht wird immer kürzer. Am Sonntag morgen habe ich dann noch zwei neue Bremsschuhe besohlt. Am Nachmittag fahre ich mit dem Zug nach Zürich. Die Hitze ist unerträglich. Chris und ich gehen baden. Danach treffe ich Aki am Bahnhof. Mit seinem grünen Mobil fahren wir nach Tomils. Ich stelle mein Zelt auf und gehe schlafen. Von Montag bis Mittwoch tasten wir uns an die 2km lange Rennstrecke heran. Die fünf Haarnadelkurven sind eng und müssen hart angebremst werden. Die Kurvenausgänge sind flach. Es ist wichtig, die Kurven sauber zu fahren und soviel Schwung wie möglich mitzunehmen. Die maximale Geschwindigkeit liegt auf dieser Strecke bei ca. 80km/h. Das scheint nicht gerade schnell. Beim Anbremsen der Kurven bekommt man aber sehr gut zu spüren wie schnell man ist. Die erste Haarnadel bereitet mir Mühe. Ich rutsche zu viel. Die Curvo do viado - eine fast 90° Links Ecke - kann ich auch nicht so schnell fahren wie andere. Ich kann mich nicht überwinden und muss diese Ecke immer anbremsen. Mit dem restlichen Teil der Strecke komme ich aber sehr gut zurecht. Ich habe die Bremspunkte gefunden. Und das neue Carbonbrett - das fährt wie auf Schienen! Am Abend gibt es jeweils zwei bis drei Freerides. Beim Carven bilde ich für einmal das Schlusslicht. Das Znacht kochen und grillieren wir auf dem Feuer. Ich repariere ein Lederkombi nach dem anderen. Hier ein Loch, da eine defekte Naht. Sogar einen zerbrochenen Reissverschluss Schlitten habe ich ersetzt. Dafür erhalte ich ein Mittagessen, ein Bier und einige Glaces. Ach ja - schon wieder sind alle GPS Fixies verkauft. Am Donnerstag verbinge ich den ganzen Tag mit Filmaufnahmen. Ein Team von SF1 begleitet mich auf Schritt und Tritt. Aki stürzt im letzten Run vor der Mittagspause und verletzt sich am Fussgelenk. Danny Strasser macht geniale Aufnahmen mit einer am Auto befestigten Kamera. Er fährt zuerst neben mir und dann bei einer zweiten Fahrt nur wenige Meter vor mir. Mit über 70km/h fahre ich voll in seinem Windschatten. Die untere Schikane wird mir fast zum Verhängnis. Danny ist zu langsam und ich knalle ihm beinahe ins Heck. Im letzten Moment kann ich ihn rechts überholen. Der Freitag beginnt gemütlich mit zwei Freerides. Dann haben alle anderen Disziplinen ihre Qualifikation. Wir warten den ganzen Tag auf unsere beiden Standup Zeitläufe. Wenigstens hat Clemens Vater eine super genaue Zeitmessanlage organisiert. Aki fährt mit meiner Fussstütze und qualifiziert sich als 31ter für das Rennen. Ich gewinne den ersten Lauf und kann mich sogar noch verbessern: 2min 22.56sec ist meine Siegerzeit. Ich führe mit 1.58sec Vorsprung. Adrien Barat belegt den zweiten Platz. Jody Froment zeigt zwei solide Runs und wird Dritter. Die Schweden sind ebenfalls sehr schnell. Am Abend kommt endlich das lang erwartete Gewitter. Es kühlt ab. Aufgrund der schlechten Wetterprognosen für Samstag Nachmittag wird das Standup Rennen auf den Morgen vorverschoben. Mein Renntag beginnt mit einer eiskalten Dusche. Dann kaufen Luis und ich im Volg Gipfeli, Jogurt, Lassi Mango und einige Früchte. Das Fernsehteam ist auch schon wieder da. Gut gestärkt fahren wir im Viehtransporter zum Start. Schon im zweiten Run treffe ich auf Cedric Burel, den Weltmeister von 2005. Wir stürzen alle vier in der Kurve Claudia. Trotzdem gewinne ich mit grossem Vorsprung. Auch in den nächsten Runs gibt es immer wieder Stürze. Ich habe Glück und entscheide jeden Run für mich. Im Finale treffe ich auf Adrien Barat, Fredrik Lindstrom und Yvon Labarthe. Nach der ersten Kurve kann ich mich direkt hinter Adrien einreihen. Ich bleibe hinten und warte auf den richtigen Moment zum Überholen. Wir fahren beide fast ungebremst durch die Curvo do Viado. Danach bremse ich genug und erwische Claudia absolut perfekt. Auf der Zwischengeraden schnappe ich mir die Führung. Ich habs geschafft. Durch die untere Schikane und bis zur letzten Kurve kann ich einen sicheren Vorsprung herausfahren und muss kein Risiko mehr eingehen. Ich werde zum zweiten Mal Weltmeister. Adrien Barat ist wie letztes Jahr unglücklicher Zweiter. Fredrik Lindstrom belegt den dritten Platz. Es ist wirklich unglaublich. Es war mein Tag, mein Rennen, einfach alles hat gepasst. Ich gebe noch ein kurzes Interview für das Schweizer Fernsehen. In der Schlusskurve ist die Hölle los. Viele viele Leute gratulieren mir zu meinem Sieg. Es ist perfekt! Ich freue mich riesig. Ich habe viel trainiert und optimiert. Der Sieg auf der extrem technischen Strecke in Tomils bedeutet mir sehr viel. Ich kann es kaum glauben! Spät Abends fand dann auf der Open Air Bühne die Rangverkündigung statt. Danny Strasser zeigte einen Kurzfilm der Autoaufnahmen vom Donnerstag. Die Menge tobt! Dann der grosse Moment: World Champion Downhill Skateboard 2006 - Sigi! Unter tosendem Applaus renne ich mit meinem neuen Brett in der Hand aufs Podest. Den Champagner haben wir verspritzt. Wir feiern bis in die frühen Morgenstunden. Am Sonntag finde ich die super Mitfahrgelegenheit. Edgar de Wit fährt in Richtung Köln und nimmt mich mit nach Basel. Mit Zug und Bus geht es nach Hause. Hiermit möchte ich mich bei allen Leuten bedanken die mich so positiv unterstützen. Danke Chris für das beste und schnellste Brett der Welt. Magun - deine Achsen sind absolute Weltklasse. Flywheels sind meine Wahl, danke Chris Chaput. Ohne meine Globe Schuhe wüsste ich nicht wie bremsen. Samy und Clemens: Danke vielmal! Ihr habt wirklich eine geniale Woche organisiert. Ich vermisse die tollen Momente schon jetzt und freue mich auf die nächsten Rennen. Martin Siegrist, Airflow Skateboards TV Report vom SF1 - Schweizer Fernsehen - Sportpanorama